Die Sonne lockt uns in den Garten oder auf den Balkon. Es ist perfektes Wetter, um den heimischen Grill anzuwerfen und darauf ein schönes Stück Fleisch oder ein paar Gemüsespieße zuzubereiten. Den perfekten Begleiter zu diesem Mahl stelle ich euch heute vor: Den BBQ Dry Gin der Berlin Distillery!
Harte Fakten: Berlin Distillery BBQ Dry Gin
Name: BBQ Dry Gin
Art: Dry Gin
Destillateur: Berlin Distillery unter Leitung von Jan Kreutz
Herkunft: Deutschland, Berlin
Alkoholgehalt: 45,4%
Inhalt: 0,5 l
Allgemeines
Vor kurzem habe ich euch schon einiges über das Unternehmen im Testbericht über den Beelitzer Spargel Gin verraten. Auch wenn die Deutschen gerne von ihrer geliebten „Grillsaison“ sprechen, ist der BBQ Dry Gin im Gegensatz zum Spargel Gin keine limitierte Edition, sondern ganzjährig erhältlich.
Gründer und Destillateur Jan Kreutz steht mit all seinen Lieferanten in persönlichem Kontakt, um so die Qualität der Zutaten zu sichern. Die meisten Zutaten sind bio-zertifiziert. Soviel so vorweggenommen: Die besondere Zutat des BBQ Dry Gin ist über Buchenholz geräucherter Wacholder.
Jan destilliert seine Gins grundsätzlich in einer kleinen Kupferbrennblase mit lediglich 40l Fassungsvermögen. Die Filterböden dieser Destille würden jedoch verhindern, dass der außergewöhnliche Rauchgeschmack aus dem Mazerat in die Spirituose gelangt. Daher werde die geräucherten Wacholderbeeren, getrennt von den restlichen Zutaten, in einer 10l Alambik-Brennblase vergeistet.
Design
Das Design des BBQ Dry Gin ist uns bereits vom Beelitzer Spargel Gin bekannt. Die klare Flasche ist mit einem edlen Holzkorken mit Drehverschloss verschlossen. Die Banderole mit dem Aufdruck des Unternehmens ersetzt eine Versiegelung aus Plastik. Das schlichte Etikett zeigt den Namen des Gins und der Destillerie. Neben Alkoholgehalt und Füllmenge ist die Kurzbeschreibung „Aromatisch würzig“ zu finden. Ich bin gespannt, ob das Versprechen gehalten wird!
Nosing
Beim ersten Riechen nehme ich direkt die dominante Wacholdernote wahr. Dem gewohnten harzigen und leicht bitteren Geruch schwingt eine sanfte, aber deutlich wahrnehmbare Rauchnote mit. Pfeffrige Akzente kitzeln die Nase. Im Hintergrund schaffen Zitrusaromen und Würze ein voluminöses Gesamtbild und tragen die weiteren Aromen. Auch dieses Mal ist keine alkoholische Schärfe oder gar Fusel zu erkennen.
Tasting
Nach dem intensiven Nosing läuft mir schon das Wasser im Munde zusammen und ich bin gespannt auf den ersten Schluck. Zunächst ist wieder Wacholder sehr präsent, doch die Rauchnote kommt erst im Abgang deutlicher hervor. Zu Beginn dominieren Kardamom und Koriander zusammen mit Wacholder das Bild. Doch kurz darauf wendet sich der Gin vom trockenen durch warm-süßliche Akzente der Orangenschale in einen vollmundigen, leicht fruchtigen Geschmack. Die Rosa Pfefferbeeren kommen im Abgang mit einer leichten Schärfe zum Vorschein – sanft und nicht ansatzweise so scharf wie schwarzer Pfeffer.
Trinkempfehlung
Auch dieser Gin ist aufgrund der gelungenen Balance der Zutaten und der handwerklich sauberen Herstellung auch pur super zu genießen. Im Gin and Tonic mit Thomas Henry hat er mir nicht zugesagt, da die hohe Süße des Tonics leider die besonderen Noten des Gins unterdrückt.
Mit Mediterranean Tonic wurde mir das Getränk zu unrund, wodurch sich der Gin nicht frei entfalten konnte.
Das Fever Tree Indian Tonic bietet dem Gin etwas mehr Freiraum. In dieser Kombination kommen rauchige und pfeffrige Noten besser zu Geltung.
Mein Favorit im Test war das preiswerte Schweppes Dry Tonic. Die Rauchnote kommt damit deutlicher hervor und die Süße der Orange wird etwas reduziert. Dadurch entsteht ein trockener und schön bitterer G&T, der ein toller Begleiter zum Grillfleisch darstellt.
Alternativ empfehle ich auch das Schweppes Premium Tonic Pink Pepper. Damit verlagert sich der Fokus des Gins auf die Aromen des Rosa Pfeffers – leider auf Kosten der Rauchnote.
Interessantes
Letzte Woche nahm ich an der Online-Brennereiführung, welche regelmäßig angeboten wird, teil. Jan stellte in knapp 3 Stunden viele interessante Fakten rund ums Thema Gin vor und gab einen detaillierten Einblick hinter die Kulissen der Berlin Distillery. Während dem Tasting seiner 5 verschiedenen Gins konnten sich die Teilnehmer in direktem Feedback mit ihm austauschen.
Zusammenfassung
- Mitten in Berlin destilliert
- Toller Begleiter zum Grillen oder sonstigen Fleischgerichten
- Besondere Zutat: geräucherter Wacholder
- Qualitativ hochwertig, sehr rundes Geschmacksbild
Bewertung des Berlin Distillery BBQ Dry Gin
Auch der zweite Gin begeistert mit hoher Qualität. Jan zaubert mit seinem handwerklichen Können eine sehr milde Spirituose trotz 45,4% Alkoholgehaltes. Alle Zutaten harmonieren ausgezeichnet. Ähnlich wie im letzten Test ist die besondere Zutat – hier der geräucherte Wacholder – deutlich wahrnehmbar, dominiert jedoch nicht das gesamte Geschmacksbild. Für mich ist dieser Gin fast zu schade zum Mischen!
Wie alle Gins der Berlin Distillery kostet der BBQ Dry Gin knapp 35 €, ist dies aber auf jeden Fall wert!
Genuss: 9,5 / 10
Preis/Leistung: 8,5 /10
Gesamt: Gold-Rating!
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Danksagung
Ich danke Jan von der Berlin Distillery für die Bereitstellung der Probe! Die Bewertung des Gins wird dadurch nicht beeinflusst und erfolgt nach eigenem Ermessen.
Text: Johannes Hormuth
Bilder: Marie Kosiahn